Farbenlehre: Rotsehen erlaubt Farbenlehre: Rotsehen erlaubt

Rote Wanddeko und ihre Symbolik

Rote Wanddeko und ihre Symbolik

Ob endlos weite Mohnfelder, pulsierende Herzen oder leckere Obstsorten: Rot steht für Liebe, Leidenschaft und Lebensfreude. Wir gehen den verschiedenen Wirkungsweisen und Einsatzmöglichkeiten der Farbe auf den Grund und zeigen dir, wie du sie mithilfe von Wandbildern und Wohnaccessoires effektvoll in Szene setzen kannst.

Eine Farbe der Extreme

Beginnen wir mit einem kleinen Ausflug in die Farbpsychologie. Rot symbolisiert Leben, Vitalität, Kraft, Leidenschaft und Aktivität. Außerdem wird es oft mit Liebe, Verführung, Sinnlichkeit und Wärme assoziiert. Negative Konnotationen sind dagegen Aggression, Gefahr, Macht oder Schmerz. Alles in allem also eine Farbe der Extreme, die polarisiert, deinem Interieur durch bewusst gesetzte Akzente aber auch mehr Energie und Spannung einhauchen kann.

In der Vergangenheit war Rot vor allem den Wohlhabenden vorbehalten. So spielt es in der “Villa dei Misteri” nahe Pompeji eine kostspielige Hauptrolle. Angedacht war zunächst ein gelber oder ockerfarbener Hintergrund. Um die Fresken jedoch noch besser zur Geltung zu bringen, fügten die Maler der Farbbasis Zinnober- und Ölpulver hinzu – ein teures Verfahren, das vorwiegend für die Häuser der Gut-Betuchten angewendet wurde. Auch in den folgenden Jahrhunderten blieb Rot eine wertvolle Farbe, die durch komplexe alchemistische Prozesse hergestellt wurde und dadurch so rar wie begehrt war. Reiche schmückten sich mit ihr und ließen sich dann mit roter Kleidung porträtieren – der luxuriöse Farbkreis schloss sich.

Das rote Spektrum

Heute ist die Farbherstellung weitaus günstiger, dennoch setzt Rot in Mode und Architektur nach wie vor einzigartige Statements. Als Regenbogenfarbe mit der höchsten Wellenlänge nehmen wir Rot sehr schnell und intensiv wahr, was dazu führt, dass es neben seinen Kompagnons besonders heraussticht. Daher eignet es sich bestens für bewusst gesetzte Akzente, kann bei übermäßiger Verwendung jedoch schnell allzu überladen und dominant wirken.

Wie bei jeder anderen Farbe, gibt es verschiedene Abstufungen von Rot. Mischt man es beispielsweise mit Blau, entsteht ein royales Scharlachrot, das an schwere Samtvorhänge und das Haus der Lennisters aus “Game of Thrones” denken lässt und damit auf seine exklusive Verwendung in der Vergangenheit verweist.

Kombiniert man Rot hingegen mit Gelb, gewinnt es deutlich an Leuchtkraft und symbolisiert Vitalität und Dynamik – eine Deutungsebene, die gerne für Wahl- und Werbe-Poster eingesetzt wird. So heißt es auch im Falle des “We Can Do It”-Wandbilds: Ärmel hochkrempeln und anpacken! Das rote Kopftuch als markantes Detail ist dabei Sinnbild von Revolution, Kommunismus und Feminismus und untermauert, warum die Signalfarbe bei vielen linken Aktivistenbewegungen so beliebt war und ist. Denn Rot steht für Kraft und Ausdauer, Wille und Leidenschaft. Das gilt auch für die Liebe. Rote Lippen, Rosen, Herzen begegnen uns im Zusammenhang mit großen Gefühlen immer wieder und zeigen: Ich brenne für dich oder stehe in Flammen.

Balance ist der Schlüssel

Doch wie gelingt sie nun, die perfekte rote (Wand-)Deko? Unsere Empfehlung: Die Wandbilder und Wohnaccessoires nicht unbedingt im Schlafzimmer anbringen oder so platzieren, dass sie sich permanent im Sichtfeld befinden – das erzeugt Unruhe und Spannungen, wie das rote Tuch beim Stierkampf beweist. Positioniert man sie hingegen vereinzelt und subtil, also beispielsweise als einzelne Eyecatcher in einer ganzen Bilderwand oder als Sologänger im Mini-Format, bringen sie Schwung in Wohn- oder Esszimmer. Vor allem im Büro sorgt Rot durch seine vitalisierende Wirkung dabei für mehr Produktivität und regt unser Unterbewusstsein zum Handeln an.

Dein Herz schlägt für Rot? Dann wirf einen Blick auf unsere Designs und verleih deinem Zuhause mit der spannenden Signalfarbe neue Lebendigkeit.

Text: Laura Veneklaas

Übersetzung: Ina Schulze

Ausgewählte Designs:

"Mercury Red" von Jens Ochlich

"2" von Matevž Kosterov

"Mondriaan?" von 1x

"Andy Warhol's" von Paul Fuentes

"Girl Power" von JUNIQE

"Dachshund Rosi" von Rosi Feist

"700nm" von Leemo