Intim, gefühlvoll und elegant – Leigh Viner verbindet mit viel Raffinesse Aquarellmalerei, Tusche, Acrylfarbe und Kohle, um kraftvolle feminine Porträts und zarte Illustrationen zu kreieren. Ihre Protagonistinnen sind nicht nur Ausdrucksform ihres künstlerischen Schaffens, sondern auch ihrer eigenen Identität als Frau. Wir haben uns mit Leigh auf ein Glas Wein getroffen, um mehr über sie herauszufinden.

Was ist dein Lieblingsgetränk zur Happy Hour?

Am liebsten mag ich Wein.

Was würdest du machen, wenn du keine Künstlerin wärst?

Ich wollte schon immer mal eine Modedesignerin, Kinderbuchautorin oder – aus Liebe zum Unterwegssein – Reiseschriftstellerin sein.

Deine Arbeit ist stark von Mode und Modeillustrationen geprägt. Welche Designer stehen ganz oben auf deiner Liste?

Da gibt es sehr viele, aber in den letzten Jahren hatte ich eine besondere Schwäche für Alexander Wang, und auch meine Liebe zu Balenciaga ist unendlich.

Wenn du dir eine Fashion Week aussuchen könntest, zu welcher würdest du gehen?

Weil mich Paris bei jedem Besuch aufs Neue inspiriert, würde ich auch total gern die Pariser Fashion Week besuchen. Ich liebe die Energie von New York, aber Paris hat eine noch stärkere Anziehungskraft auf mich, zusammen mit den vielen Designern, die meine Kunst über die Jahre beeinflusst haben. Das hängt aber auch mit meiner Liebe zu Europa zusammen und der Hoffnung, mir dort eines Tages den Traum von einem Sommerdomizil erfüllen zu können.

Es scheint, dass du dich zu weiblichen Figuren hingezogen fühlst. Wo triffst du die Menschen, die deine Arbeiten inspirieren?

Mit meinem Background als Make-up Artist und meinem Interesse an Fashion Editorials hole ich mir nicht nur Inspiration in Modemagazinen, sondern arbeite auch live mit Modellen. Indem ich mich künstlerisch mit dem Thema Weiblichkeit auseinandersetze, kann ich auch meiner Identität als Frau Ausdruck verleihen – und mich auf Motive besinnen, die meine Lust am Schaffen wecken.

 

Die Liste deiner Kollaborationspartner reicht von Lady Gaga bis UNICEF. Mit wem hat dir die Zusammenarbeit am besten gefallen?

Bei Aufträgen für Kunden und Kollaborationen kann der Stil meiner Arbeiten sehr variieren, da ich Kundenbedürfnisse mit meiner eigenen Handschrift vereinbaren muss. Es gibt keinen wirklichen Favoriten, da die Projekte alle sehr einzigartig sind, sodass sie alle einen besonderen Stellenwert für mich haben.


Ohne welche drei Dinge könntest du nicht leben?

Meine Tochter Braelynn und alle meine Lieben, Musik und der schlichte Genuss einer Tasse Kaffee am Tag.

Welche Musik läuft bei dir zur Zeit rauf und runter?

Von den 80ern kann ich einfach nie genug kriegen: Depeche Mode, The Cure etc. Aber ehrlich gesagt ändert sich das jeden Tag, je nach Stimmung. Heute ist es Daft Punk, morgen Yann Tiersen.

Deine Arbeit ist im TV und an Filmsets erschienen. Wenn du dir eine Sendung aussuchen könntest, welche wäre das?

Wenn Friends heute noch gedreht werden wurde, würde ich gern in Monicas und Rachels Wohnung abhängen. Das Set-Design hat einen großartigen Stil und viel Persönlichkeit, sodass es mir Spaß gemacht hätte, Teil davon zu sein.

Augen oder Lippen?

Augen.


Danke, Leigh!

 

Text: Nicholas Potter
Übersetzung: Valeria Sambale